GamesMarkt

Business

**GamesMarkt: Wie wichtig ist der Gamingsektor als Teilsegment der Kreativbranche — und des deutschen Arbeitsmarkts? **
*[Michael Kellner](/person/michael-kellner)*: Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist mit insgesamt 1,8 Millionen Arbeitsplätzen und fast 180 Milliarden Jahresumsatz eine bedeutende Branche, wie auch der von [Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz](/company/bundesministerium-fuer-wirtschaft-und-klimaschutz) (BMWK) herausgegebene Monitoring-Bericht zur Branchenentwicklung zeigt. Auf den ersten Blick scheint es, als seien Games nur ein kleinerer Teilbereich der Gesamtbranche. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass die Games mit ihrer besonders hohen Innova­tionskraft stark in andere, mit ihnen eng verbundene Teilmärkte der Kultur- und Kreativwirtschaft ausstrahlen — beispielsweise die Film- und Musikwirtschaft. Diese Verbindungen bergen viele Chancen, gemeinsame Projekte anzugehen. Wir haben dies beispielsweise in der Corona-Krise gesehen, als Musikveranstaltungen in Games eingebettet wurden.  

**Was trägt die Spielebranche als Arbeitsort zur deutschen Kreativbranche und dem Arbeitsmarkt im Gesamten bei?  **
Der Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft des BMWK für 2022 hat ergeben, dass in der Games­branche mehr als 13.000 Menschen bei etwas mehr als 1.000 Unternehmen arbeiten. Eine Besonderheit ist der hohe Anteil an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, der in der Branche bei über 90 Prozent liegt. Das spezifische Knowhow über Technologien wie 3D-Engines, Virtual Reality oder KI verbleibt aber nicht in der Games­branche. Wir sehen, dass diese Kenntnisse auch von anderen Indus­trien stark nachgefragt werden und die Branche indirekt damit einen positiven Einfluss auf die Autoindustrie oder mittelständische Industrieunternehmen hat. Kurzum: Die Games­branche ist ein wichtiger Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft. 

**Liegen Ihnen Daten im Hinblick auf Gehaltsdurchschnitt oder Zufriedenheit zu den Rahmenbedingungen der Arbeitenden in der deutschen Gamingbranche vor und wie schneidet die Branche hier im Vergleich ab? **
Die Rahmenbedingungen für Arbeitende in Deutschland sind ins­gesamt sehr gut: Zwar reichen die Gehälter nicht an die großen Tech-Unter­nehmen im Silicon Valley ran, dafür sind die Lebenshaltungskosten in Deutschland weitaus geringer und die Lebensqualität höher. Wir werben daher als BMWK gemeinsam mit Germany Trade and Invest (GTAI)...

Michael Kellner: Der Arbeitskräftemangel trifft auch Games

2022 vertrat Michael Kellner Bundesminister Robert Habeck auf der gamescom, kurz darauf wurde er zudem zum Ansprechpartner der Kultur- und Kreativindustrie für  die Bundesregierung berufen.