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Business

Sechs Monate Gaming: Wo steht die Public Diplomacy?

Ein halbes Jahr lang hat das Auswärtige Amt einen Gaming-Spezialisten beschäftigt, um Spiele als Werkzeug und Kommunikationsfeld für sich zu erschließen. Zeit, eine Bilanz zu ziehen.

Pascal Wagner24.01.2023 11:30
Peter Ptassek, Beauftragter Strategische Kommunikation Auswärtiges Amt
Peter Ptassek, Beaufrtragter für Strategische Kommunikation des Auswärtigen Amtes, arbeitete sechs Monate mit dem dedizierten Gaming-Experten. Auswärtiges Amt

Als das Auswärtige Amt im Mai 2022 eine Position für eine:n „Gaming-Expert:in“ neu schuf, war das Ziel klar abgesteckt: Die Behörde wollte wissen, wie sich Games in der eigenen neu ausgerichteten Perspektive der Public Diplomacy einsetzen ließen, also der Diplomatievermittlung mit und an den Bürger:innen. Entsprechende Expe­rimente hatte das Amt damals bereits gestartet, bei einer bis dato fortlaufenden Kooperation mit den „Civ-Gipfeln“ der Rocket Beans zum diplomatischen Gameplay im Strategiespiel Civilization VI beispielsweise. Doch mit der Berufung von Manouchehr Shamsrizi, Mitbegründer des gamelab.berlin am Exzellenzcluster der Humboldt-Universität, als Gamingspezialisten für sechs Monate sollte im Amt Kompetenz aufgebaut werden, die anschließend dauerhaft das Potenzial von Videospielen in die Außenpolitik einbringen kann. Auch bei tagesaktuellen Fragen zum Themenkomplex Gaming war die Stelle beratend tätig — und hat den Beamt:innen mindestens einmal wohl einiges an Kopfschmerzen erspart. „Unser Fokus war die Frage: Können wir im Gaming präsenter sein und können wir eigene Akzente setzen? Herr Shamsrizi hat uns sehr dabei geholfen, uns an einigen Stellen zum Thema Gaming klarzudenken, unter anderem bei der Frage, ob wir im Metaverse eine deutsche Botschaft errichten sollten – ziemlich eindeutig ‘nein’“, so Peter Ptassek, Beauftragter für strategische Kommunikation des Auswärtigen Amtes, dem die Spezialist:innen-Stelle unterstellt ist.

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